Kapitän Nemos Harem


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Der mehrteilige Gemäldezyklus ist eine künstlerische Ausdrucksform, zu der ich im Laufe der Jahre immer wieder zurückgekehrt bin: Angefangen mit der “Geschichte Rotkäppchens“, von der eine kleine Variante bis heute den Eingang zu meinem Atelier an der Lang­strasse in Zürich schmückt, dann «Die Schönheit besiegt die Zeit und umgekehrt», als Dekoration einer nervenärztlichen Praxis in Frankfurt am Main konzipiert, oder «Hóka Néni», die siebenteilige Beschreibung des Lebens meiner imaginaren Tante.

«Kapitän, Nemos- Harem» ist mein neuester Zyklus, zu dessen Entste­hungsgeschichte nur so viel: Natür­lich habe ich in meiner Jugend, wie viele andere auch, Jules Vernes wunderbares Buch gelesen. Es war aber während einer ganz anderen Lektüre, nämlich jene mancher Schriften Sigmund Freuds - vor allem «Totem und Tabu», und «Der Mann Moses und die monotheistische Religion» - dass ich diesen selt­samen Tagtraum über Kapitän Nemos U-Boot, die Nautilus, hatte: Freilich eine renovierte und in einen Harem umfunktionierte Nautilus. Das war im Spätherbst 2007.

Die fünf Gemälde stellen nur fünf der zahlreichen Räumlichkeiten der Nautilus in ihrem jetzigen Zustand dar, es sind aber dort so um die 70 Haremsdamen zu bewundern.
Sie alle werden - das erste Mal überhaupt! - die Besucher des Theater Rigiblick während zweier Monate freundlich begrüssen.
Eine kleine Weltpremiere also, für die ich mich bei alien Beteiligten, vor allem bei Daniel Rohr and Brigitta Stahel, herzlich bedanken möchte.
Willkommen an Bord!

Valentin Lustig, März 2010